Bücher aus meinen früheren Leben

Nachbar Franz erinnert mich gerade daran, dass ich ja viel mehr als ein Dutzend Bücher in meinem Leben geschrieben habe. In einem früheren Leben war ich Food-Journalist und Restaurantkritiker, und eines Tages trat der renommierte Kochbuchverlag Gräfe und Unzer (GU) an mich heran: Als Amerikaner müsste ich doch Experte fürs Cocktailmixen sein. Ich sagte nicht nein, und so entstand „Sommerdrinks“, mit insgesamt 13 Auflagen das erfolgreichste Cocktailbuch Deutschlands. Das machte Appetit, und so bat mich GU, auch andere Bücher über das Cocktails. kalte und warme, zu schreiben. Einige sind auch in andere Sprachen übersetzt worden.

Und wenn wir hier schon mal in Erinnerungen schwelgen: Ich habe als Autor auch einen Ausflug in die Snack-Kultur gemacht. Ich liebe Popcorn leidenschaftlich, aber damals gab es in deutschen Kinos und auf Volksfesten nur dieses widerlich süße abgestandene Zeugs, das allenfalls als Verpackungsmateriel taugt. Das hat sich inzwischen gottlob geändert, aber das kleine Buch „Popcorn leicht gemacht“ schlug trotzdem Wellen! Es wurde sogar – als einziges meiner Bücher – ins Arabische übersetzt, was lustig ist, denn man muss es rückwärts lesen!

Das Büchlein über Süßgebäck habe ich zusammen mit Kristen Johnson geschrieben, eine junge Amerikanerin, die sich damals in München mit dem Backen von Cookies durchschlug, die sie an die Kinos verkaufte. Das einizige Problem war, dass es in Deutschland nicht den Zucker zu kaufen gab, den Kristen aus den Staaten gewohnt war. Wir mussten also sämtliche Rezepte, die teilweise noch von ihrer Großmutter stammten, leicht modifizieren und an die deutschen Verhältnisse anpassen. Hat richtig Spaß gemacht!

Und der guten Ordnung halber sollte mich noch erwähnen, dass ich schon mal ein Buch über das Scheißen geschrieben habe! Ich war damals Mitbegründer und Chefredakteur einer Zeitschrift namens „Reisemobil international“. Reisemobil- und Wohnwagenfahrer haben zwei große Probleme: Wo kann ich nachts bleiben und wohin entsorge ich das mitgeführte Portapotti oder – bei größeren Fahrzeugen – den Fäkalientank? Einige kippten sie damals nach EInbruch der Dunkelheit in den nächsten Bach oder Fluß, aber da gab’s oft richtig Ärger mit der Polizei. Ich habe mich damals mit dem Hersteller Sani-Service MKM in Willich zusammen und wir gewannen ein paar Hundert Tankstellen dazu, sich eine so genannte Entsorgungsanlage hinzustellen. In dem kleinen Büchlein „Wohin damit?“ habe ich insgesamt 580 legale Entsorgungsmöglichkeiten zusammengetragen und damit ein dringendes Bedürfnis vieler Wohnmobilisten befriedigt.

Umgekehrt möchten viele Reisemobilbesitzer, darunter auch Gabi und ich, uns abends nicht auf einen überlaufenden Campinplatz voll lärmender Kinder stellen. Meine Frau und ich haben uns deshalb angewöhnt, uns abend ein gutes Restaurant auszusuchen, reinzugehen und dem Besitzer einen Deal vorzuschlagen: Wir machen heute Abend bei dir eine große Zeche mit Wein und so, und wir können und wollen danach nicht mehr weiterfahren. Wenn du uns auf deinem Parkplatz (der Nachts ohnehin leer ist) stehenbleiben lässt, frühstücken wir morgen früh noch bei dir. Wir sind mit unserem Wohnmobil völlig autark, haben unser eigenes Wasser und Bordtoilette dabei. Es wäre nur nett, wenn wir unser Verlängerungskabel irgendwo an eine Außensteckdose anschließen dürfen, um unsere Bordbatterie zu schonen.

Das kam an, und in unserem „Bordbuch Nr. 1“ habe ich 230 Adressen von „Reisemobilfreundlichen Restaurants“ in allen 16 Bundesländern zusammengetragen. Jeder von ihnen bekam von uns eine EHrenurkunde, die sie gut sichtbar im Eingangsbereich aufhängen sollten. Auf diese Aktion bin ich heute noch stolz!

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