Computer bestimmten unser Leben schon 1983!

Ich muss wohl doch einer der dienstältesten Chefredakteure einer Computerzeitschrift in Deutschland gewesen sein. Hatte ich komplett vergesen, aber beim Blättern in meinen „Jugendsünden“ fand ich die Computer Club-Zeitung, die ich 1983 (!) für Ravensburg gemacht habe, die damals groß ins Geschäft einsteigen wollten. Notabene, außer dem heute legendären Commodore C64 und ein paar Exoten wie Atari oder Sinclair gabe es keine Heimcomputer, obwohl ich seinerzeit im Leitartikel optimistisch vorhergesagt habe, dass es bis Ende 1985 in Deutschland über 1,24 Millionen Home Computer geben würde. Bis 1988 sollte die Zahl sogar auf unvorstellbare drei Millionen steigen!

Im Blatt meldeten wir stolz, dass das ZDF sich im Herbst entschlossen hatte, das Thema „Computer“ einen Platz im Programm einzuräuemen und eine Sendung namens“Computercorner“ auszustrahlen. Dafür wollte man volle zehn Minuten Sendezeit opfern! „Computer machen richtig Spaß“, machten wir unseren jungen Lesern Mut und zeigten ihnen Programme wie „Springteufel“ und „Computer Party“. Den Eltern gaben wir Tipps, woran man ein gutes Spiel- oder Lernprogramm für Kinder erkennt – in der Hoffnung, dass sie überhaupt wüßten, was ein Computer ist. Und wir zitierten eine Lehrerin aus Massachusetts (eine Deutsche haben wir wohl nicht gefunden), die sagte, „Computer-Programme müssen die Kinder-Sprache sprechen.“

Wir liessen auch gutgläubig den Berliner Kinderpsychologen Prof. Friedrich Schubenz zu Wort kommen, der meinte: „Computer bestimmen bereits unser Leben. Wir müssen die Zusammenhänge, in denen sie stehen, begreifen und ihre Entwicklung beeinflussen.“ Das täten wir heute auch noch gerne…

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