Die Welt, von Wien aus gesehen

Das Wichtigste des Tages: siehe rechts oben!

Das Wichtigste steht rechts oben!

Ich mache mir ernsthaft Sorgen über den sg „Qualitätsjournalismus“ im Allgemeinen und die bislang von mir geschätzte Wiener Tageszeitung „Die Presse“ im Besonderen.

Rechts oben auf Seite eins, also an der exponiertesten Stelle überhaupt, wo man ja die absolut wichtigste Meldung des Tages vermuten würde, bringen die heute folgende Meldung: „Oper in Lyon: Mozart mit Mühe“. Es geht um den Flop irgendeiner Idomeneo-Inszenierung.

Und ich frage mich nun: Lyon? Die Hälfte der Leser weiß nicht, wo das liegt. Idomeneo? Eine der unbekannteren Mozart-Opern. Und das ist die wichtigste Meldung des Tages? Uns fliegt er Euro um die Ohren, in der Ukraine bahnt sich Weltkrieg III an, die Selbstmordrate in Europa liegt auf Rekordniveau dank Krise, Sparpolitik und Gierkapitalismus.

Was für ein Journalist beschließt da, eine Meldung über eine misslungene Opernpremiere in Zentralfrankreich rechts oben hinzustellen? „Die Presse“ ist jedenfalls erst mal bei mir unten durch.

Dieser Beitrag wurde unter Quo vadis Qualitätsjournalismus? abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten auf Die Welt, von Wien aus gesehen

Schreibe eine Antwort zu Tim ColeAntwort abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.