Einmal ohne

Geht es Ihnen auch so? Ich fühle mich jedenfalls ohne Handy mittlerweile richtig nackt. Aufgefallen ist mir das, als ich vor kurzem erst im Auto merkte, dass ich das Mobiltelefon zu Hause vergessen hatte. Ich habe sogar allen Ernstes überlegt, ob ich nicht umdrehen und das Ding holen sollte. Da ich aber ohnehin schon zu spät dran war, ließ ich es sein und verbrachte einen Tag „ohne“. Ganz komisches Gefühl, das: Man möchte ganz spontan jemanden anrufen und kann nicht. So schnell ist das D-Netz selbstverständlich geworden!

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Für derartige Abhängigkeiten hat meine Frau überhaupt kein Verständnis. Sie nutzt ihr Handy zwar ganz gerne, aber als ich kürzlich beim Fahrradausflug mit der Tochter den Motorola-Knochen in die Satteltaschen steckte, wurde sie patzig. Man habe schließlich Wochenende und frei und überhaupt. Wir fuhren durch das malerische Körschtal bei Stuttgart, ließen uns die Sonne auf den Kopf scheinen und dachten an alles Mögliche, nur nicht an Mobilfunk. Da bleib meine Frau plötzlich stehen. Sie sei auf einmal ganz unsicher, ob sie die Terrassentür beim Weggehen zugemacht habe oder nicht. Ob wir vielleicht zurückfahren sollten? Woraufhin ich das Handy aus der Tasche holte, kurz die Nummer vom Nachbarn wählte und ihr den Hörer hinhielt. Der freundliche Mitbewohner schaute schnell nach und konnte kurz darauf uns beruhigen: Ja, die Tür sei zu. Als ich das Telefon wieder verstaute, meinte meine Frau nachdenklich: „Na, so ganz unnütz ist so’n Ding ja doch nicht…“

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