Souveräne Security in der Schweiz

Gastbeitrag von Pantelis Astenburg*

In einer Zeit, in der Unternehmen zunehmend auf Cloud-Services und Software-as-a-Service (SaaS) setzen, hat sich „Secure Access Service Edge“ (SASE) als der bevorzugte Security-Ansatz der Wahl etabliert. Warum? Weil traditionelle Sicherheitslösungen mit der Cloud-Migration schlichtweg überfordert sind. Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich ein revolutionärer Ansatz für Cybersicherheit, der perfekt zu unserer vernetzten Arbeitswelt passt.

Früher war IT-Sicherheit wie ein Burggraben: Alles innerhalb des Firmennetzwerks galt als sicher, alles außerhalb als gefährlich. Doch diese Zeiten sind vorbei. Heute arbeiten Mitarbeiter von überall, nutzen Cloud-Services und greifen von verschiedensten Geräten auf Firmendaten zu. Hier kommt SASE ins Spiel: Es verbindet Netzwerk und Sicherheit in einer einzigen Lösung, die direkt aus der Cloud bereitgestellt wird. SASE schützt jederzeit und überall den Zugriff auf alles. Dabei kombiniert es klassische Netzwerkfunktionen mit modernsten Sicherheitsansätzen wie Zero Trust, bei dem grundsätzlich niemandem vertraut und jeder Zugriff permanent überprüft wird.

Ein Problem vieler Cloud-basierter Sicherheitslösungen: Die Daten wandern in amerikanische oder andere ausländische Rechenzentren. Für Unternehmen in regulierten Branchen oder kritischen Infrastrukturen ist das problematisch. Hier setzt „Sovereign SASE“ an – eine Variante, bei der sämtliche Daten und Steuerungssysteme im eigenen Land bleiben.

Die Swisscom hat nun als weltweit erstes Telekommunikationsunternehmen SASE-Dienste direkt in ihre Mobilfunk- und Festnetze integriert. Das neue Angebot „beem“ basiert auf Versa Sovereign SASE und wird vollständig in der Schweiz betrieben – ein Meilenstein für digitale Souveränität.

Der Clou: Anders als bei herkömmlichen Sicherheitslösungen, die auf separate Software oder Hardware-Komponenten setzen, läuft beem direkt über das Swisscom-Netzwerk. Sobald sich ein Gerät mit dem Netz verbindet, ist es automatisch geschützt – ohne zusätzliche Apps oder komplizierte Konfiguration. Die Authentifizierung erfolgt etwa über die SIM-Karte, was echte Zero-Trust-Sicherheit ermöglicht.

Die Lösung vereint dabei drei entscheidende Vorteile:

Echte Souveränität: Alle Daten bleiben in der Schweiz, was DSGVO- und NIS2-Compliance sicherstellt. Für Banken, Behörden oder Betreiber kritischer Infrastrukturen ist das entscheidend.

Skalierbare Sicherheit: Ob kleines Start-up oder Großkonzern – beem passt sich den jeweiligen Anforderungen an, ohne dass verschiedene Sicherheitslösungen parallel betrieben werden müssen.

Nahtlose Integration: Smartphones und IoT-Geräte sind automatisch geschützt, sobald sie sich mit dem Netz verbinden. Das eliminiert den Aufwand für die Installation und Wartung von Sicherheits-Apps auf jedem einzelnen Gerät.

Wegweisend für die Telko-Branche

Swisscoms Ansatz könnte Schule machen: Statt Sicherheit als nachgelagerten Service zu betrachten, wird sie zur natürlichen Eigenschaft des Netzwerks selbst. Das vereinfacht nicht nur die IT-Architektur von Unternehmen erheblich, sondern bietet auch überlegene Performance und Zuverlässigkeit.

Für die Schweizer Wirtschaft bedeutet beem einen zentralen Schritt hin zu digitaler Souveränität – gerade in Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Gleichzeitig zeigt das Projekt, wie traditionelle Telekommunikationsunternehmen durch innovative Technologien zu Cybersecurity-Anbietern werden können.

In einer Welt, in der Cyberbedrohungen täglich zunehmen, braucht es neue Ansätze. SASE und speziell Sovereign SASE könnten dabei der Schlüssel zu einer sicheren digitalen Zukunft sein.

*Pantelis Astenburg ist Vice President Global Sales DACH von Versa Networks

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