Digitale Zwillinge ganz in Mode

Marktplätze für digitale Zwillinge treiben das Tech-Wachstum an, behaupten die Marktforscher von ABI Research in ihrem neuesten
Trendbericht 2022. Darin identifizieren sie 35 Trends, die den Technologiemarkt prägen werden, und 35 weitere, die zwar viele Spekulationen und Kommentare hervorrufen, aber in den nächsten zwölf Monaten wahrscheinlich nicht so sehr ins Gewicht fallen werden.

Darunter versteht man das virtuelle Modell eines Prozesses, eines Produkts oder einer Dienstleistung, für dessen Erstellung mit Sensoren ermittelte Echtzeitdaten im Internet der Dinge (IoT) mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und Softwareanalyse verarbeitet werden. In der Industrie gibt es digitale Zwillinge beispielsweise für Produkte, Produktionsanlagen, Prozesse und Dienstleistungen. Sie können auch schon vor dem realen Zwilling existieren, zum Beispiel als Designmodelle künftiger Produkte.

Ganz oben auf der Liste von ABI steht der anhaltende Aufstieg von Digital Twin Marktplätzen. Hersteller, so schreiben sie, werden eine Reihe von Fähigkeiten benötigen, um digitale Zwillinge einzusetzen, darunter CAD-Modellierung, Konnektivität, Cloud Computing, Softwareplattformen für das industrielle Internet der Dinge (IIoT), Fernüberwachung, Hardware für die Mitarbeiter in der Fertigung (Tablets, AR-Brillen), physikbasierte Simulation, ML und Systemintegration.

Das liegt daran, dass digitale Zwillinge selbst keine eigenständige Technologie sind, sondern eine Zusammenstellung von Lösungen, die darauf abzielen, die physische und die digitale Welt miteinander zu verbinden, von der Konstruktion über die Simulation, die Fertigung, die Montage bis hin zu Kundendienst und Support.

In den letzten Jahren haben sich digitale Zwillinge mit Hilfe von IIoT-Dashboards und Beinahe-Echtzeit-Berichten von einem Konzept zu einer Mainstream-Anwendung entwickelt. Dieser Reifegrad ging einher mit neuen Gedankenkonstrukten wie dem Einsatz und der Implementierung von KI in großem Maßstab, sich ändernden Anforderungen wie dem Bedarf an Modellbibliotheken und Normungsgremien und bald auch mit dem Aufkommen von Marktplätzen für digitale Zwillinge, die es unabhängigen Softwareanbietern (ISVs) und anderen Dritten ermöglichen, relevante Tools für das Ökosystem zu entwickeln. Diese Werkzeuge sind für eine kontinuierliche Wertschöpfung und eine breitere Demokratisierung und Akzeptanz digitaler Zwillinge unerlässlich.

Die Ausgaben für industrielle digitale Zwillinge werden ABI zufolge von 4,6 Mrd. US-Dollar im Jahr 2022 auf 33,9 Mrd. US-Dollar im Jahr 2030 steigen – eine jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 28 %.

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