Wie ich mit dem Bloggen anfing

 

Der allererste Blog

Ich bekomme oft die Frage gestellt: „Wann hast du eigentlich mit dem Bloggen angefangen? Nun, das war im Januar 1995. Mein Freund Sebastian von Bomhard, genannt „SvB“, hatte sich gerade mit der Firma Spacenet selbständig gemacht hatte und er reservierte mir die Domain „cole.de“ und vermietete mir für kleines Geld einen Platz auf dem Spacenet-Server. Ich brachte mir selbst das kleine Einmaleins der Programmiersprache HTML bei und bastele einen reichlich primitiven Web-Auftritt, den ich „Mein Online-Tagebuch“ nannte.

Notabene: Der Begriff „Blog“ existierte damals noch gar nicht. Es gab das Usenet und so genannte Bulletin Boards, aber das Wort wurde erst 1997 von Jorn Barger erfunden, einem Programmierer und Games-Schreiber, der sich einer Tätigkeit widmete, die er „logging the Web“ nannte, woraus bald kurz „weblog“ wurde. Der Online-Tagebuchschreiber Peter Merholz trennte das 1999 scherzhaft auf in „we blog“ – und schuf damit ein neues Genre. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Blog | Verschlagwortet mit , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Prost, Ömchen!

During her declining years, my mother used to drink Gin and Tonic using her special recipe: Fill a tall glass with ice, pour lots of gin over it and finally, it there was any space left, pour in a few drops of tonic. She would belt down two or three of these, drink half a bottle of wine for dinner and retire to bed with a bottle of cognac under her arm, which she replaced every two to three evenings. Since she never drank before the sun was well under the yardarm, and went to bed at nine pm, she didn’t have much time. I guess you could call her a controlled alcoholic! Her mind, she liked to say, was still like a steel trap until the very end. She eventually killed herself, but not because of and drinking problems, but becuse she developed cancer of the bladder and was scared of the pain to come.

I’m my mother’s son in that I drink a dry martini every evening at five, switch to wine for dinner and stop drinking at 8, so in a way, I’m a controlled alcoholic, too 😉

Veröffentlicht unter Alter, Essen & Trinken, Humor | Verschlagwortet mit , | Hinterlasse einen Kommentar

Der neue Digitale Deal

A New Digital Deal – Ars Electronica Festival 2021

Das digitale Ich, wie sie aufgebaut, dargestellt und verstanden wird, wird irgendwann die praktische Grundlage der Menschenrechte bilden, denn ob gut oder schlecht, die Ausübung dieser Rechte wird von ihrer Erkennung durch Systeme abhängen, die auf der digitalen Identität basieren.

Der Austausch von Identitätsnachweisen und Profilmerkmalen im Gegenzug für die Bereitstellung von Dienstleistungen ist das Wesentliche des neuen digitalen Deals. Dieser Deal ist oft nicht besonders gut, zum Teil weil es sich nicht nur um einen, sondern um viele Deals handelt, deren einzelne Komponenten nur ihrem eigenen Bezugsrahmen unterliegen, deren Summe jedoch ein vollständiges digitales Profil ergibt, dessen Offenlegung in keinem Verhältnis zu den impliziten oder expliziten „Identitätsrechtsvereinbarungen” steht, wie auch immer diese Vereinbarungen tatsächlich heißen mögen.

Diese Tatsache wird von Branchen oder Personen, die auf der profitableren Seite dieses digitalen Geschäfts stehen, nicht ohne Weiteres zugegeben. In diesem Geschäft werden nutzergenerierte und damit verbundene Daten auf verschiedene Weise monetarisiert, ohne dass die Person ein konkretes Verständnis für die Bedingungen der Beziehung und deren tatsächliche Kosten und Vorteile hat.

Dafür gibt es viele Gründe. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Cybersecurity, Das digitale Ich, Datenschutz, Informationelle Selbstbestimmung | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , | 1 Kommentar

Wann kommt der Jogger-Führerschein?

Wer sagt denn, dass jeder einfach loslaufen darf? Da könnte ja jeder kommen!

„Unbekannter Jogger stirbt nach Waldlauf“, titelte die „Süddeutsche“ vor ein paar Jahren im Münchner Lokalteil. Spaziergänger hätten einen unbekannten Sportler röchelnd am Wegrand liegend aufgefunden, der Mann sei auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben, wohl an einem Herzinfarkt. Und nun rätselte die Polizei: Wer ist der Kerl?

Als meine Frau mir die Personenbeschreibung vorlas – etwa 50 Jahre alt, schlank, gepflegte Erscheinung, dunkelblondes Haar, an den Schläfen ergraut, dünner, graumelierter Vollbart, Laufschuhe Marke „Asics“ – war meine erste Reaktion: „Das bin ja ich!“ Nach kurzer Überprüfung meiner vitalen Funktionen war aber klar, dass es jemand anderer sein musste, den der Sensenmann da im Laufschritt ereilt hat. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Marathonlaufen | Verschlagwortet mit , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Was ist ein Blog überhaupt? Und wenn schon

E. B. White quote: The essayist is a self-liberated man, sustained by the childish...

 

Klar weiß ich, was ein Blog ist. Es gibt ja genügend davon. Schließlich hat heutzutage fast jeder einen, wenn er etwas auf sich hält. Und dass sich der Begriff aus der Verkürzung von „Web Log“ ableitet, kann ich jederzeit bei Wikipedia nachschlagen.

Aber was ist ein Blog denn wirklich? Ein Logbuch? Das hat was Nautisches, aber auch etwas Kaltes, Technokratisches. In einem Logbuch trage ich Dinge ein, die geschehen sind, und zwar in der Reihenfolge, in der sie geschehen sind, damit ich hinterher nachschlagen kann oder mich im Fall, dass ich mit meinem Schiff versehentlich gegen ein Riff fahre, rechtfertigen kann. „Hohes Seegericht, ich habe alles getan, was ein Seemann tun kann. Schauen Sie nur in mein Loggbuch!“.

Eine Zeitlang habe ich in meinen Vorträgen den Begriff des „Online-Tagebuchs“ verwendet, um meinen Zuhörern zu beschreiben, was ein Blog ist. Aber das hat wiederum etwas Jungmädchenhaftes, so wie ein Posesiealbum. Echte Kerle essen kein Quiche. Sie haben auch keinen Blog! Weiterlesen

Veröffentlicht unter Blog | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Fernsehen? Das war gestern!

Streaming Killed the TV Star Shirt: Retro Y2K Tee

Die Sender haben das Fernsehen kaputt gemacht. Früher habe ich gerne geguckt, aber inzwischen langweile ich mich nur noch.

Meine Frau schaut gerne irgendwelche  Sokos aus  Kitzbühel, Wien oder Wismar an, und das eigentlich nur, weil sie Wien und Wismar so gerne hat. Ich habe mich danebengesetzt, ungefähr zehn Minuten geschaut und bin dann hoch in mein Zimmer und habe ein Buch gelesen.

Früher haben wir uns immer auf irgendeine Abendsendung einigen können, aber inzwischen gehen wir auch da getrennte Wege. Vielleicht einmal alle 14 Tage kommt ein Film, der uns beide wirklich interessiert, aber meisten sind das uralte Kamellen von Clint Eastwood oder Roger Moore. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Allgemein | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Marathonlaufen als Shoppingtour

Olympia 2021: Melat Kejeta holt beste deutsche Olympia-Platzierung im Marathon seit 25 Jahren - Jepchirchir gewinnt - Eurosport

Marathonlaufen als Einkaufsbummel

Mein Freund und Kollege Jupp Suttner gilt als Frauenliebling. Ehrlich gesagt, ich verstehe es nicht ganz, denn er ist von eher kurzer Gestalt und wie ich auch nicht mehr ganz der Jüngste. Aber Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, und überhaupt: Wer versteht schon die Frauen?

Jedenfalls verdanke ich ihm die Erkenntnis, dass die Frauen dabei sind, eine weitere Männerbastion einzunehmen, nämlich den Marathonlauf. Jupp machte früher die Pressearbeit für den München-Marathon, und da flatterte mir seine Meldung ins elektronische Postfach, wonach der Frauenanteil unter den Startern bei den großen Dauer-Läufen steigt und steigt: In Berlin und München soll sie schon um die 20 Prozent betragen, in New York 32,6%, in Honolulu sogar 47,5%. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Allgemein, Marathonlaufen | Verschlagwortet mit , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Vorsicht beim Presserabatt!

…dann kratz ich deinen.

Ich bin ein in Ehren ergrauter Journalist, der unter anderem auch Medientrainings durchführt, und dort geht es häufig auch um das oft etwas gespannte Verhältnis zwischen Journalisten auf der einen Seite und Wirtschaftsleuten auf der anderen. Ich weiß also. wovon ich rede.

Das Thema „Presserabat“ ist eine sehr zweischneidige Sache. Firmen geben Journalisten Rabatte, weil sie sich damit ein gewisses Wohlwollen erkaufen möchten. Es ist das uralte Formell: „Kratz mir den Rücken und ich kratz deinen.“ Journalisten nehmen diese Rabatte in Anspruch mit dem Wissen, dass sie damit eine gewisse moralische Verpflichtung eingehen. Beide Seiten wissen also, was gespielt wird. Aber die Spielregeln schreiben vor, dass keiner das offen ausspricht. Würde man das nämlich tun, dann würde sich die Beziehungsgrundlage verändern. Weiterlesen

Veröffentlicht unter journalism, Quo vadis Qualitätsjournalismus? | Verschlagwortet mit , , , , , | 2 Kommentare

Kosher surfen heisst sauber surfen

Kein Schmutz, kein Schund, kein Schweinefleisch

Die Idee ist so einfach, so genial, dass er uns schon längst hätte einfallen müssen. Sie ärgern sich über Schmutz und Schund im Internet, über Kinderporno, Nazis, Terroristen, Protestler, Andersdenkende? Alles Dinge, die uns herkömmliche Suchmaschinen ständig liefern, obwohl wir doch etwas ganz anderes abgefragt haben?

Versuche, den Unrat auszufiltern oder durch die Polizei verbieten zu lassen, scheitern am faktischen Imperativ des TCP/IP-Protokolls, das Zensur als Störung definiert und den ganzen Müll einfach drum herum leitet.

Orthodoxe Juden hatten im Jahr 2009 (5769 nach dem jüdischen Kalender) die einfachste denkbare Lösung gefunden: Die „koschere“ Suchmaschine.  Sie hieß Koogle, und im Gegensatz zur großen Suchmaschine der Goyim, die so ähnlich heißt, lieferte Koogle nur Ergebnisse, die den mosaischen Glaubensregeln entsprachen. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Judentum, Suchmaschine | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Stoppt den Agenten-Horror!

Gastbeitrag von Michael Baldauf *

Wenn sie von der Leine gelassen werden, können sie Angst und Schrecken verbreiten und der Horror bricht los: Pünktlich zu Halloween warnt Pegasystems vor freilaufenden KI-Agenten.​

Das Marketing schreibt KI-Agenten gerne magische Kräfte zu: Sie handeln völlig autonom und regeln alles selbst. Die Realität sieht jedoch etwas anders aus. Wer KI-Agenten nicht an die Kette legt, erntet keine Magie, sondern entfacht Horror. Agenten, die ohne Steuerung und klare Rahmenbedingungen agieren, können Chaos anrichten und beträchtlichen Schaden verursachen. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Allgemein | Hinterlasse einen Kommentar