Virtuelle Weinprobe

Im Internet schmeckt ein Bier zwar recht trocken, aber das muss einen Gastwirt nicht davon abhalten, damit sehr erfolgreich zu sein. Das lernte ich jedenfalls auf dem jüngst in München stattgefundenen Kongress „Bayern Online“, und zwar von Peter Wieser, seines Zeichens Wirt des hiesigen Ratskellers. Der schwärmt vom neuen Medium, denn seit er „drin“ ist, brummt sein Laden noch mehr als vorher.

Vor allem ausländische Gäste, die per Internet ihren München-Besuch planen, reservieren gleich online einen Tisch bei ihm. Aber nicht nur die: Aus Einheimische tauchen häufiger auf, und zwar solche wie ich, die – ehrlich gesagt – das Ratskeller immer für ein eher dumpfes, dunkles Kellerlokal gehalten haben und jetzt ganz überrascht sehen, wie hell, freundlich und modern es zugeht.

Wieser hat nach eigenen Angaben nur 20.000 Euro in seinen Web-Auftritt gesteckt, aber schon ein Vielfaches davon über Mehrumsatz zurückbekommen. Jetzt denkt er weiter: Speisekarten in Ukrainisch, Japanisch und Chinesisch, persönliche Ansichtskarten, im Lokal mit der Webcam aufgenommen und von den Gästen gleich per E-Mail an Freunde und Bekannte in aller Welt verschickt, sowie eine „virtuelle Weinprobe“ – denn er ist spezialisiert auf feine Frankenweine, die er auch verschickt, und damit ließe sich ja vielleicht auch dieses Geschäft weiter ankurbeln.

Merke: Ideen muss man haben, gerade im Internet.

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