Ein Computer, der wie ein Mensch denkt

Und kein Ende in Sicht!

Die Menge der Daten, so viel ist klar, wird in den kommenden Jahren weiter sprunghaft steigen. Die Analysten von IDC schätzen zum Beispiel, dass die Datenmengen im so genannten „Digitalen Universum“ sich bis 2020 mindestens vervierfachen werden auf die unvorstellbare Zahl von 40.000 Exabytes. Um diese Datenflut zu bewältigen, reichen unsere heutigen Computersysteme nicht mehr aus. Sie sind zu langsam und zu energiehungrig. Bereits heute gibt es Gegenden im Südosten Londons, wo keine Rechenzentren mehr gebaut werden können, weil es nicht möglich ist, die Stromversorgung sicherzustellen.

Heute hört der modernste IBM-Computer auf den Namen „Watson“, benannt nach dem legendären CEO Thomas J. Watson, der das Unternehmen von 1914 bis 1956 führte und den Aufstieg zu einem Weltkonzern begleitete. Als ein sogenannter „kognitiver“ Computer ist Watson in der Lage, Daten mithilfe von so genannten neuronalen Verfahren nach dem Vorbild des menschlichen Gehirns zu verarbeiten. Diese „nächste Generation der IT“ steht heute schon jedem Unternehmen als Cloud-Lösung gegen eine Monatsgebühr zur Verfügung.

So lassen sich modernste Computerleistungen abrufen, ohne dass ein Unternehmen selbst in teure Hard- oder Software investieren muss. Das hat konkrete betriebswirtschaftliche Vorteile: Kapitalkosten werden in Betriebskosten umgewandelt und können deshalb sofort steuerlich wirksam gemacht werden.

„IT as a Service verschafft Unternehmen mehr Freiraum für ihr Kerngeschäft und für Innovation“, ist Tolga Erdogan überzeugt. Der Direktor für Solutions & Consulting bei Dimension Data, einem weltweit führenden Anbieter für Netzwerk- und Kommunikationstechnologien mit Sitz in Südafrika, hält dezentrale IT-Dienstleistungen für den „Turbo für die Digitale Transformation in den Unternehmen“. Von ihnen geht seiner Meinung nach eine erhebliche Zentrifugalkraft aus, die Unternehmen immer stärker in Gewinner und Verlierer unterteilt nach dem Motto der Lottozentralen: Nur wer mitmacht, kann gewinnen!

Für die Controller sind Watson & Co. die Lösung ihres dringendsten Problems: Wie verschaffe ich mir möglichst rasch einen Überblick über die Datenflut in unserem Unternehmen, und wie komme ich zu möglichst sinnvollen Erkenntnissen?

Kein Zweifel: Auf das Controlling kommen im Zeitalter der Digitalen Transformation massive Veränderungen zu. Big Data und Data Analytics haben das Pozenzial, das Berufsbild des Controllers komplett umzukrempeln: Von einem ängstlich nach hinten blickenden Erbsenzähler zu einem mutig in die Zukunft blickenden Lenker und Leiter – zum „Herren der Daten“, eben. Er muss die Herausforderung nur annehmen.


Dieser Text stammt aus der zweiten, erweiterten Auflage meines Buchs Digitale Transformation – Warum Deutschland gerade die digitale Zukunft verschläft und was jetzt zu tun ist, das im März im Vahlen-Verlag (Beck-Gruppe) herauskommt.

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