Die Trump-Administration teilte Nvidia mit, dass für den Verkauf seiner H20-Chips nach China eine Sondergenehmigung erforderlich sei. Der amerikanische Chiphersteller hatte den H20 so konzipiert, dass er den bestehenden Exportkontrollen entspricht, die ihn daran hindern, seine besten Chips für künstliche Intelligenz an chinesische Kunden zu verkaufen. Chinesische Konzerne wie Tencent, Alibaba und ByteDance haben ihre Bestellungen für den H20 deutlich hochgefahren
Schon seit 2022 dürfen Nvidia und Co. nur noch lahme GPU-Beschleuniger nach China verkaufen. Nachdem Nvidia zunächst ein Schlupfloch genutzt hatte, um abgespeckte Versionen seiner KI-Beschleuniger dorthin exportieren zu können, hat die damalige US-Regierung 2023 auch diese A800 und H800 genannten KI-Beschleuniger für China verboten.
Der H20-Chip basiert auf derselben Architektur, ist aber speziell auf die Exportbeschränkungen der USA angepasst. Marktbeobachter schätzen, dass Nvidia im vergangenen Jahr etwa eine Million H20-Chips ausgeliefert hat, was einen Umsatz von mehr als 12 Milliarden Dollar generiert hätte. Größter Abnehmer war Microsoft, gefolgt von ByteDance und Tencent.
Nvidias Verkäufe nach China, die im Geschäftsjahr 2023 etwa ein Fünftel des Umsatzes ausmachten, gingen bereits im vergangenen Jahr auf 13 Prozent zurück. Der H20 ist eine leistungsbeschränkte Version von Nvidias Spitzenmodell, dem H100-Chip. Das Unternehmen kann die H100-Chips, die nicht manipuliert wurden, weiterhin an US-amerikanische und europäische Unternehmen verkaufen.
Derzeit werden die meisten von NVidia verwendeten Komponenten und Chips in Taiwan hergestellt. Die Produktion in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Unternehmen Foxcon soll in 12 bis 15 Monaten beginnen, sagt Thomas Siekmann CIO vin Unify (früher Siemens Enterprise Communications), Die ersten Chips für KI-Anwendungen werden bereits in Arizona hergestellt, wobei einige Produktionsschritte, wie beispielsweise die Verpackung, weiterhin in Taiwan durchgeführt werden.
Wie auch seine anderen Produkte lässt Nvidia seine H20-Chips von Auftragsfertigern (Foundries) herstellen, wobei keine genauen Angaben zum Produktionsstandort öffentlich verfügbar sind. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass wie bei anderen Nvidia-Chips der Großteil der Fertigung bei TSMC in Taiwan erfolgt, während die Endmontage und Auslieferung für den chinesischen Markt von lokalen Partnern in China übernommen wird.
Donald Trump könnte einen H20 nicht von einem Loch in der Wand unterscheiden. Wer also trifft diese Entscheidungen? Wer auch immer es ist, wird die US-Wirtschaft ruinieren. Die Nvidia-Aktie fiel im nachbörslichen Handel um 6 %. Das Unternehmen gab bekannt, dass es durch die Beschränkungen einen Umsatzverlust von 5,5 Milliarden Dollar erleiden würde.
„Dies versperrt Nvidia den Zugang zu einem Schlüsselmarkt und sie werden in diesem Land an Bodenhaftung verlieren“, sagte Technologieanalyst Patrick Moorhead laut einem Bericht der New York Times. “Chinesische Unternehmen werden einfach zu Huawei wechseln.“