Wie Trump die politische Landkarten in Kanada und Australien verändert hat

Kein Ereignis hat die Wahl in Kanada so sehr beeinflusst wie Donald Trumps Drohung, Kanada anzugreifen und es sich als „51sten Bundesstaat“ einzuverleiben. Der Liberale Kandidat Mike Carney holte einen zweistelligen Rückstand auf und wurde Premierminister. Kein Faktor war wichtiger als der Schatten von Präsident Donald Trump, der die politische Landkarte Kanadas neu gezeichnet hat. Carneys Liberale profitierten von dem durch Trumps Schikanen geschürten Nationalismus, während Pierre Poilievres rechtsgerichtete, populistisch angehauchte Marke durch ihre Nähe zu Trump schwer abgestraft wurde und Poilievres politische Karriere plötzlich zu Ende war.

Aber Kanada ist nicht das einzige Land, dessen Wahlkarte durch Trump auf den Kopf gestellt wird. In Australien finden diese Woche nationale Wahlen statt, und eine Umfrage des australischen öffentlich-rechtlichen Senders ABC ergab, dass mehr als sieben von zehn Australiern glauben, dass Trumps Politik ihre finanzielle Lage verschlechtern wird, während eine Mehrheit die Vereinigten Staaten nicht mehr als verlässlichen Sicherheitspartner betrachtet.

Drei Monate nach Beginn von Trumps zweiter Amtszeit gaben 66 Prozent der Australier an, dass ihr Land nicht mehr auf die Vereinigten Staaten zählen könne und seine eigenen militärischen Kapazitäten weiter ausbauen müsse. Im Juni letzten Jahres lag dieser Wert noch unter 40 Prozent.

Die veränderte Einstellung hat direkte Auswirkungen auf die Wahlen. Ein Drittel der Wähler in Australien – wo Wahlpflicht besteht – gab laut einer vor zwei Wochen veröffentlichten Umfrage von Resolve Political Monitor an, dass sie aufgrund ihrer Meinung zu Trump weniger wahrscheinlich für den konservativen Oppositionsführer Peter Dutton stimmen würden. Laut aktuellen Umfragen liegt die regierende Australian Labor Party (ALP) von Premierminister Anthony Albanese vor der liberal-nationalen Koalition. Es ist zwar wahrscheinlich, dass Albanese eine klare Mehrheit erzielen werden. Sie werden vermutlich auf die Unterstützung unabhängiger Kandidaten und kleinerer Parteien angewiesen sein. Aber dank Trump können wir uns auf eine Überraschung gefaßt machen!

Auch daheim stürzt Trump in der Beliebtheitsskala rapide ab. Seine Zustimmungsrate liegt bereits heute so niedrig wie das von keinem anderen Präsidenten in den letzten 80 Jahren – und das nach nur 100 Tagen im Amt. Führende Republikaner scharren schon mit den Hufen, weil sie um ihre Kongressmehrheiten bei den Zwischenwahlen am 3. November 2026 fürchten.

Drücken wir alle mal die Daumen, dass die Demokraten bis dahin ihre Köpfe aus ihren kollektiven Hintern ziehen und eine wählbare Alternative zu Trump auf die Beine bringen.

 

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