Solidarität und Sozialität: Wir sind das Web!

 Wenn im Wilden Westen den Leuten etwas nicht passte, dann kamen sie meistens zusammen und taten etwas dagegen. Wen hätten sie ja auch sonst fragen sollen? Außer dem Sherif in der nächsten größeren Stadt oder vielleicht einem durchreisenden Bundesmarshall war vom langen Arm des Gesetzes in den weiten der Prärie oder in den engen Seitentälern der Rockies ja nichts zu spüren. Hilfe zur Selbsthilfe war angesagt.

Dafür hielten die Siedler meist zusammen. Nur wenn sich alle im Trek zu einer Wagenburg zusammenschlossen, konnten sie die Angriffe der Indianer abwehren. Und wenn ein Farmer eine neue Scheune brauchte, kamen alle aus der Umgebung zusammen. Am Abend stand das Ding, und das Feiern konnte losgehen! Solidarität und Sozietät waren Werte, die entscheidend dazu beigetragen haben, dass der Wilde Westen gezähmt wurde.

In den Weiten des Web sind diese Werte über weite Strecken verloren gegangen. Stattdessen sitzen wir als Gefangene in unseren Filterblasen, vereinsamen als digitale Egozentriker, weil die Sozialen Netze uns unsere Bedürfnisse nach Bestätigung und Rechthaben extensiv befriedigen – denn nur so können sie sicher sein, dass wir ihnen möglichst lange und intensiv zuhören.

„Was als Wettlauf um die Monetarisierung unserer Aufmerksamkeit begonnen habe, greife inzwischen das Fundament der Gesellschaft an: geistige Gesundheit, Demokratie, soziale Beziehungen und – unsere Kinder.“ Das schreiben die Macher von humanetech.com, eine von ehemaligen GAFA-Mitarbeitern und Investoren gegründete Bürgerrechtsorganisation, die versuchen, die Macht der Internet-Konzerne zu brechen und ein Prinzip, dass sie „humanes Design“ nennen, durchzusetzen.

Ihr wichtigster Baustein heißt „Cultural Awaking“. Dieses kulturelle Erwachen zielt darauf ab, Verbrauchern und Bürgern die Kontrolle über ihr Leben zurückzugeben, indem man ihnen bessere Werkzeuge zur Verfügung stellt, sie ihre Gewohnheiten ändern lässt und ihnen Anregungen gibt, ihre Erwartungen an Technologie neu zu definieren. Der erste Schritt? Solidarität und Sozialität! Weiterlesen

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Glauben Sie an Globuli? Oder: Wer heilt, hat recht!

Feel good' neurons might explain the power of the placebo effect

„Wie wirken Globuli?“ Dies Frage auf Quora hat mich neugierig gemacht. Denn nicht nur ich frage mich schon lange, wie ein Medikament eine Wirkung haben kann, obwohl sie keinerlei Wirkstoffe enthält.

Solche Mittel werden bekanntlich durch schrittweises Verdünnen und „Verschütteln“ einer sogenannten Urtinktur hergestellt. Ein Mittel gilt in der Homöopathie als umso wirksamer, je stärker es potenziert (und damit verdünnt) wurde. Für die häufig verwendete Potenz D12 muss die Urtinktur 12 Mal im Verhältnis 1:10 verdünnt werden. Bei einer so genannten LM-Potenz oder Q-Potenzen (von lateinisch: quinquagies millesimus) entspricht die Verdünnung von 1:50.000. Damit ist der Wirkstoff chemisch kaum nachweisbar und damit unter praktischen Gesichtspunkten nicht existent.

Dennoch schwören die Leute auf diese Wundermittel. Meine Nachbarin zum Beispiel hat sie ihrem Hund gegeben und glaubt, dem Tier sei es nachher besser gegangen. Ihren Sohn will sie damit als Kind von Meningitis geheilt haben, und ich traue mich nicht, ihr zu widersprechen. Aber vielleicht muss ich das ja gar nicht, weil sich das Problem ohnehin von selbst erledigen wird.

Es droht nämlich ein generelles Verbot homöopathischer Präparate, nachdem die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs im März 2020 einen Prozess gegen die Vertreiber eines Präparates der als windig geltenden „Hollywood-Diät“ gewonnen hatte, weil dieser gegen die Bestimmungen in Deutschland über die Auflistung der Bestandteile von Nahrungsergänzungsmitteln verstoßen hatte. Wie das Handelsblatt berichtete, stufte der Hersteller das Produkt schnell zum „homöopathischen Arzneimittel“ ohne Nennung eines Anwendungsgebiets herab und verkaufte es weiter in Apotheken. Die Wettbewerbszentrale klagte mit Erfolg auf Unterlassung. Weiterlesen

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The Failed Crowning of Wilhelm I

LeMO Bestand - Objekt - Kaiser Wilhelm I. in der Uniform eines Feldmarschalls des 1. Garderegiments zu Fuß, 1879

How culturally significant was the crowning ceremony of King Wilhelm I in Prussia and the other German states? This question has been asked by historians for decades and was recently repeated on Quora by Mike Wilson. Wilhelm I, whose full name was Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen, from the House of Hohenzollern, was crowned twice, first as King of Prussia in 1861, and then again in 1871, when he became the first German Emperor at its founding. The second was more culturally significant, because it marks the end of German particularism (“Vielstaaterei”) and the beginning of a united German state. In the years leading up to his coronation, the big argument was whether this new Germany should include Austrohungary and the Habsburgers – the so-called “Greater German Solution”. In the end Otto von Bismark as Reichschancellor managed to achieve his vision of a Germany under Prussian supremacy, the “Smaller German Solution” (“Kleindeutsche Lösung”). The Kaiserreich, that he considered his own crowning achievement, only lasted for 47 years and ended in 1918 with the German capitulation and the proclamation of the German Republic. Wilhelm I’s son, the Emperor Wilhelm II, was forced into exile in Holland, where he died in 1941. Weiterlesen

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Warum Frankreich stolz sein darf!

Diese Frage enthält so viele falsche Annahmen, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll zu korrigieren. Frankreich besaß zu Kriegsbeginn das größte Heer in Europa. Zwischen 1930 und 1940 hatte Frankreich unter riesigen Kosten die 1000 Kilometer lange Maginot-Linie gebaut, diesich von Basel bis Belgien erstreckte. Auf eine Fortführung bis zur Nordsee wurde verzichtet, weil sie den Großteil der französíschen Soldaten als Besatzung gebunden hätte. Außerdem war die Maginotlinie nicht für die Verteidigung gegen Panzer konzipiert.

Die Deutschen griffen bekanntlich unter Bruch des Völkerrechts durch Belgien, Holland und Luxemburg an, umgingen so die Franzosen sowie das zu Hilfe geeilte Britische Expedistionskorps und stießen mit ihrer „Blitzkriegtaktik“ schnell bis Paris vor, was die Franzosen zur Kapitulation zwang. Die Briten retteten einen Großteil ihrer nach Frankreich entsandten Truppen durch eine improvisierte Evakuierung, das so genannte „Wunder von Dünkirchen“.

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Der Schnappschuss des 20sten Jahrhunderts!

Der „Blue Marble Shot“ von 1972

„Wie war es, 1969 zu leben und von Apollo 11 aus zum ersten Mal die Erde als fernen Globus zu sehen?“ Das wollte einer auf Quora wissen. Da fiel mir ein, dass wir Zuschauer während der Apollo-Missionen nie die ganze Erde als Globus zu sehen bekommen haben.

Die „Blue Marble Shot„, das wahrscheinlich am häufigsten reproduzierte Foto der Geschichte, wurde erst beim letzten Apollo-Flug im Jahr 1972 aufgenommen – das erste Foto, das die ganze runde Erde zeigt, und das einzige, das jemals von einem Menschen aufgenommen wurde.

Um unseren Planeten als vollständig beleuchteten Globus zu sehen, muss man einen Punkt zwischen ihm und der Sonne passieren, was bei einer Geschwindigkeit von 20.000 Meilen pro Stunde ein kleineres Fenster ist, als man denkt. Die meisten der Männer, die Mondmissionen flogen, sahen weder die volle Erde noch den vollen Mond; beide Himmelskörper lagen während des gesamten Fluges teilweise im Schatten. Ihre Flugbahnen wurden von den Landestellen bestimmt, die sie auskundschafteten oder ansteuerten, und die befanden sich von der Erde aus gesehen hauptsächlich auf der Ostseite des Mondes.

Wenn man am Steuer eines Raumschiffs saß, das auf dem Mond landen sollte, wollte man die Sonne hinter sich in einem Winkel zwischen sieben und zwölf Grad über dem Horizont haben, damit sie lange Schatten von Felsbrocken warf, die man sonst nicht sehen konnte. Das bedeutet, dass man auf eine Mondsichel ausgerichtet war, als man drei Tage zuvor von der Erde startete. Bei der ersten Landung von Apollo 11 zum Beispiel startete man in Richtung eines neuen Viertelmondes, und die Besatzung sah nicht mehr als eine Dreiviertel-Erde. Weiterlesen

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Catch me if you can!

Barrel 0, Phantom 1

On Quora, somebody wanted to know: “Is it true that the only portion of Austria’s law on neutrality that is still completely in effect is that foreign military bases are not allowed in Austria?”

In fact, I once heard a nice little story back in my pilot days that illustrates Austria’s ongoing struggle to maintain its neutrality.

Back in the 60ies, a flight of McDonnell F-4 Phantom II out of Aviano were on a routine training flight over Northern Italy when they suddenly noticed they were just about to run out of fuel. Obviously, they hadn’t expected headwinds would be so strong. Anyway, the only airport within reach was Innsbruck.

Unfortunately, INN used to close up in the evening after the last scheduled flight had landed. It was growing dark, and the head of ATC had locked the tower for the night and was heading home on his bicycle when he heard the thundering noise of powerful jet engines reverberating from the surrounding mountains. He just managed to cycle back and turn on the landing lights in time for the flight to make a landing. In fact, their engines died while they were still on the runway! Weiterlesen

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Der Boxenkiller

Ein echter Knaller!

Nach so eine Frage auf Quora, die ich einfach beantworten musste: „Werden Stereoanlagen bzw. Verstärker und Boxen im Werk auch auf maximalen Einstellungen getestet?“

Ich habe in den 80er Jahren mit zwei Freunden eine Plattenfirma namens Jeton Records gegründet, die auf „Direct2Disc“-Aufnahmen auf Vinyl spezialisert war. CDs gab es noch nicht. Wir haben eine Aufnahme mit Charly Antolini gemacht, dem legendären Schweizer Schlagzeuger. Sie hieß „Knockout“, und mit der Aufnahme verbindet sich eine besondere Geschichte.

Bei Direktaufnahmen wird der Stichel des Matrizenschneiders direkt mit den Mikrofonen verbunden. Alles, was ab diesem Moment im Studio passiert, ist auf der Aufnahmematrize zu hören. Der Aufnahmeleiter kann die Dynamik verändern, in diesem FAll den Abstand zwischen den Rillen der Platte. Wenn sich die Rillen überschneiden, kannst du die Matrize wegschmeißen.

Charly war an diesem Tag nicht gut drauf, hat mehrere Aufnahmen versaut und wurde immer wütender. Schließlich hat er wild draufgeschlagen, und an einer Stelle hielt er inne und schlug dann mit voller Wucht auf alles, was er in Reichweite war!

Der Tontechniker hatte riesiges Glück: In der Pause vor dem großen Tuti-Schlag hat er die Dynamik weit zurückgedreht. Das hat gerade eben gereicht, um ein Überschneiden zu verhindern, und wir hatten Charlys ganze Wut auf Platte gebannt!

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Antisemitismus vs. Philosemitismus – Versuch einer Erklärung

Judensau!

Es ist wieder so eine Frage auf Quora, die mich nicht in Ruhe lassen. Warum hassten die Deutschen die Juden während des Zweiten Weltkriegs?„, will einer wissen. Ich würde die Frage viel weiter stellen, nämlich: Warum hassen manche Menschen Juden überhaupt? Und schwarze, gelbe, fremde oder einfach andere Menschen?

Wenn sich jemand durch sein Verhalten oder seine Äußerungen als ein echtes Arschloch entpuppt, okay – da habe ich ein gewissen Grad an Verständnis. Aber einfach durch seine Zugehörigkeit zu einer Gruppe?

Die Wurzeln des Antisemitismus lassen sich in der Konkurrenz zwischen frühem Christentum und Judentum finden. Der verhängnisvollste Vorwurflautet, „die Juden“ seien verantwortlich für die Kreuzigung Christi. Sie seien deshalb „Gottesmörder“.

Aber Antisemiten wie die Nazis zeichneten sich ja nicht gerade durch ihre christliche Frömmigkeit aus. Also muss es andere Gründe geben. Weiterlesen

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Methusalem durch die Hintertür

Na, Oider – ois kloar?

„Wie würdest Du versuchen einen Menschen zu überzeugen, der aufgrund vieler Verschwörungstheorien Angst vor einer Impfung hat?“ Diese Frage wird derzeit oft auf Quora gestellt. Dies ist meine Antwort.

Ich fürchte, mit Überzeugung kommen wir da nicht wirklich weiter – dazu sind die Fronten zu verhärtet, die Verschwörungstecheoretiker haben ganze Arbeit geleistet. Das Einzige, was helfen könnte, wäre eine sofortige und allgemeine Impfpflicht mit ganz wenigen Ausnahmen, die durch medizinischen Attest zu begründen wären.

Leider prallen aber hier Wunsch und Wirklichkeit aufeinander. Zumindest in Österreich, wo ich wohne, und in Deutschland hat kein Politiker die nötigen Eier, um eine solche Zwangsmaßnahme durchzusetzen. Und so werden wir spätestens im Herbst eine vierte Coronawelle erleben, die es in sich haben wird.

Ich könnte als ein Mensch über 70, der seine beiden Dosen Astra-Seneca hinter sich und sehr gut vertragen hat, jetzt zynisch sein und sagen, das wird vor allem die Jungen treffen, die bisher relativ verschont geblieben sind. Außerdem ist die große Mehrheit der Alten durchgeimpft, und um die paar alten Spinner, die sich jetzt noch verweigern, ist es nicht schade – die sind ja selber schuld. Aber wir werden ein Massensterben unter den 18- bis 50jährigen erleben, und um die ist es wirklich schade, denn wir brauchen sie, damit unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft funktionsfähig bleibt. Sollte eine halbe Generation von jungen Menschen durch ihre eigene Dummheit ausgelöscht, wird der Schaden kaum zu beheben sein.

Und es geht ja weiter: Die Jungen werdens sich selber kaum die Schuld geben. Dass sie uneinsichtig sind, werden sie zu diesem Zeitpunkt ja bewiesen haben. Also werden sie andere Schuldge suchen – die Politik, die Mediziner, die Virologen, und vor allem die Alten. Der Albtraum, den Frank Schirrmacher in seinem reißerischen Bestseller „Das Methusalem-Komplott“ gezeichnet hat, könnte dank der Impfunwilligen noch Wirklichkeit werden.

 

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Gesundheit kommt in Mode

YouCare: the smart T-shirt that works thanks to 5G5G ist gut für dich, zumindest wenn du ein „YouCare 5G“-T-Shirt tragen, das von AccYOUrate, einer Tochtergesellschaft der Mailänder Proger-Gruppe, und ZTE, einem führenden chinesischen Anbieter von Technologielösungen, entwickelt wurde.

Das einzigartige Wearable Device hat keine Metallkomponenten, sondern verwendet stattdessen eine Reihe winziger Polymersensoren, die buchstäblich in den Stoff eingewebt sind. Sie erkennen, analysieren und überwachen lebenswichtige Signale und Parameter, von der Körperwärme über die Zusammensetzung des Schweißes bis hin zu Muskelanstrengung, Lungen- und Herzfunktion, und versorgen den Träger sogar mit einem vollständigen Elektrokardiogramm (EKG). Weiterlesen

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