Sterben Italiener schneller?

Wenn wir hier schon beim großen Corona-Rätselraten sind, eine wirklich ernstgemeinte Frage, zur Abwechslung: Wie ist es erklärlich, dass es in Deutschland Stand heute 08:10 Uhr laut John Hopkins Universität 22.364 Infizierte gab, aber nur 84 Tote, während es in Italien nur etwas mehr als doppelt so viele Fälle, nämlich 53.578 waren, aber fast 600 Prozent (!) mehr Todesfälle, nämlich 4.825. Das ist eine so auffällige Diskrepanz, dass die Welt gestern titelte: „Deutsche Todesrate versetzt Ausland ins Staunen

Mir als Laien fallen eigentlich nur zwei mögliche Erklärungen ein.

1. Die Italiener sterben schneller. Italien hat schließlich im Durchschnitt die älteste Bevölkerung Europas. Außerdem wohnen viele von ihnen noch daheim in Großfamilien, was ja eigentlich sehr schön ist, aber in einer solchen Situation eben tödlich. Wie wir wissen stecken sich Kinder und Jugendliche genauso häufig an wie die Alten, zeigen aber oft überhaupt keine Symptome.

2. Die Italiener zählen anders. Was ist überhaupt ein Corona-Toter? Und wer prüft in der Hektik nach, was wirkliche die Todesursache war? Ist Opa am Herzkasperl gestorben oder am Virus? Ist die krebskranke Oma ein Cornonaopfer, oder hat das nur ein bisschen nachgeholfen? Und wird in anderen Ländern vielleicht überhaupt ganz anders gezählt als bei uns? Ich weiß es nicht, halte es aber bei dem verwaltungstechnischen und gesundheitspolitischen Kuddelmuddel in Europa durchaus für wahrscheinlich.

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Corona und die Grundrechenarten

In Österreich sind letztes Jahr 82.303 Menschen gestorben – woran auch immer. Das sind JEDEN TAG 225,5.

An Covid-19 sind laut Sozialministerium bisher (Stand: 21.3.2020, 15.00 Uhr) 8 von 2.814 registrierten Patienten verstorben. 9 sind wieder genesen.

Ich denke, man muss das alles auch mal perspektivisch betrachten.

Als ich diese Zahlen auf Facebook gepostet habe, kam eine Welle der Empörung zurück. Markus Breuer schrieb: „Ich halte es für irreführend, eine statische Betrachtung nur die aktuelle Situation in einem Land anzustellen. Österreich ist am Beginn der Entwicklung. In Italien sterben am Tag um die 700 Menschen, in Spanien knapp 300. In beiden Fällen mit leider immer noch wachsender Tendenz. Das sind auch (Perspektive) zum normalen Verlauf der Sterbefälle beeindruckende Zahlen.“ Irgendein Volldepp aus Wien entfreudete mich mit dem Worten: „Wieder ein empathieloser Mensch weniger unter meinen FB-Freunden.“ Und Rose Jacobs führte ihre kürzlich verstorbene Mutter ins Feld, die offenbar an einer Lungenentzündung regelrecht ertrank, wie sie schrieb. Genau so würden Coronapatienten aus dem Leben scheiden. Irgendwie, so las man zwischen den Zeilen, sei mir das alles egal. Weiterlesen

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Von der Kunst, einen richtig guten Verriss zu schreiben

Wonderwoman mit der Klistierspritze

Eine böse Kritik zu schreiben ist gar nicht so einfach. Bislang habe ich jedenfalls immer den Komponisten Max Reger für den Großmeister dieser Gattung gehalten, der einem bösen Feuilletonschreiberling mal die Zeilen widmete: „Ich sitze im kleinsten Raum des Hauses. Ihre Kritik habe ich vor mir. Bald werde ich sie hinter mir haben…“. Aber jetzt habe ich etwas gelesen, dass alles Bisherige in den Schatten stellt.

Es stammt von Jon Caramanica, einem Popmusikkritiker der New York Times, und der hat sich die israelisch-amerikanischen Schauspielerin Gal Gadot vorgenommen. Die sitzt gerade wegen Corona in ihrem New Yorker Appartement eine Selbstquarantäne ab, und es ist ihr deshalb wohl ziemlich fad. Sie hatte jedenfalls die Idee, möglichst viele Kolleginnen und Kollegen dazu zu bringen, gemeinsam eine neue Cover-Version von John Lennons unsterblichem Friedens-Klassiker „Imagine“ einzu-, na ja, „singen“ sollte das wohl heißen.

Jeder bekam also eine Zeile zugewiesen, das Ergebnis sind zwei offenbar endlos lange Minuten auf Instagram. Die Tradition des Mulitpromi-Songs ist ja lang und nicht immer sehr erfolgreich. Aber die gute Gal, die 2017 als Wonderwoman zu zweifelhafter Berühmtheit gelangte, muss wohl eine Art negativem Hammerhit gelandet haben. Und der gute Jon hat die passenden Worte gefunden, um ihn zu beschreiben.

„Als sie die Eröffnungszeile singt – ‚Imagine there’s no heaven‘ – grinst sie in die Kamera, als wollte sie dir gleich die Tasche ausrauben. Oder wie eine freudvoll masochistische Krankenschwester, die dabei ist, dir ein besonders schreckliche Klistierspritze zu setzen.“ Puff – das sitzt!

Kristen Wiig, die ebenfalls bei der Wunderdame mitspielt, sieht in ihrem breitkrempigen Hut angeblich aus, als sei sie sauer, weil sie gerade beim Spazierengehen angepöbelt worden ist, meint Jon. Auch nicht sehr schmeichelhaft.

Wer aber sein Fett ganz besonders böse weg kriegt ist Jamie Dornan, der 1982 geborene Belfaster, der unter anderem in Fifty Shades of GreyGefährliche Liebe und in dem unbesternten Remake von Robin Hood aus dem Jahr 2018 mitwirkte. Der sei, so Jon, selber gar nicht auf Instagram und weiß der „deshalb vermutlich nicht, dass er dort aussieht, als würde er widerwillig eine Geiselvideo drehen und sich nicht entscheiden können, ob er überhaupt befreit werden will.“ Dornan ist übrigens mit der Zeile dran ‚No Hell below us‘, die er nach Ansicht von Jon nicht so sehr singt wie ausspuckt.

Von allen Mitmachern hier, so Jon, scheint nur Chris O’Dowd – noch so’n irischer Schauspieler-Ersatz, der aber wenigstens ganz gute Bücher schreibt – verstanden zu haben, „welcher Horror sich dort am Horizont auftut.“ Seine Sorgenfalten seien tief, seine Augenbrauen offenbar vom Wunsch beseelt, aus seinem Gesicht herauszuhüpfen, und seine linke Gesichtshälfte verdrehe sich gegen Ende seiner Zeile (‚I wonder of you can‘) so, als ob es um Vergebung flehen wolle.

Tja, lieber Max Reger: In Jon Caramanica haben Sie, zumindest verrissmäßig, Ihren Meister gefunden!

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Deutsche und Holländer: Auch die Cloud hat Grenzen

Jedes Volk hat so seine festen Vorstellungen über das jeweils andere. Faule Italiener, französische Feinschmecker, spleenige Briten und trinkfreudige Skandinavier, zum Beispiel. Auch im Verhältnis mit unseren nächsten Nachbarn, den Niederländern, sind Stereotypen an der Tagesordnung.  Eine Holländerin, die ich kenne, sagte mir, die Deutschen seien so weinerlich. „Denen kannst du gar nichts recht machen“, meinte sie, die immerhin 36 Jahre in Düren gelebt hat, also gerade einen Katzensprung über die Grenze. Ihr Mann, der Deutscher ist, sagt dagegen, die Holländer seien viel flapsiger als die Deutschen. Spontaner. „Die Holländer sagen, was sie denken,“ sagt seine Frau – und ecken damit manchmal an.

Wenn es um Cloud Computing geht, zeigen sich die unterschiedlichen Volkscharakter besonders deutlich. Das behaupten jedenfalls die Meinungsforscher des Forsa-Instituts, die im Auftrag des Internet-Providers Strato insgesamt 1.003 Internetnutzer in beiden Ländern befragt haben nach ihrer Einstellung zu Cloudlösungen wie Dropbox, Microsoft One Drive, Google Drive oder iCloud. Und tatsächlich: Unterschiedlicher hätte das Ergebnis nicht ausfallen können.

Das deutsche Wort „Angst“ hat ja längst Eingang gefunden in andere Sprachen, zum Beispiel meine Muttersprache Englisch, wo wir eine dezidierte „German Angst“ kennen: eine tiefe, aber unbestimmte Furcht vor allem Neuen. „Ändern lässt sich gar nix denn sonst hätten wir’s längst gemacht“, sang der Kabarettist Georg Kreisler, der zwar ein Österreicher war, aber jeder weiß, dass die Österreicher die besseren Deutschen sind. Es ist also völlig klar, dass der Deutsche mehr Angst vor der Cloud hat als der Niederländer. Sind meine Daten dort tatsächlich sicher? Oder können sich Mitarbeiter bei einer Tasse Kaffee gemütlich meine Daten ansehen und damit Unsinn anstellen? Genau davor fürchten sich 85 Prozent der Befragten, die keine Cloud nutzen. 44 Prozent beschleicht überhaupt ein Gefühl der Unsicherheit, wenn sie online gehen. Weiterlesen

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Der Blick in die Zukunft des Marketing

Wer die Vorteile von Marketing Automation kennt, wird von Predictive Marketing erst recht begeistert sein. (Bild: W4 Marketing AG)

Robotergestützte Prozessautomatisierung (RPA) wird die Gateway-Technologie sein für die intelligente Prozessautomatisierung auch im Marketing und Vertrieb in Zukunft, etwa bei  Bonitätsprüfungen, bei der Aktualisierung von Kundendaten, der Zuordnung von Sachbearbeitern und dem Personalisieren von Inhalten. Jede Markeninteraktion, die ein Verbraucher hat, sei es über eine E-Commerce-Website, soziale Medien oder im Geschäft, wird in Zukunft von einer Marketingplattform verfolgt und gespeichert werden. So genannte „prädiktive“, also vorausschauende Lösungen greifen dann tief in diese Erkenntnisse ein, um die logischen nächsten Schritte zu bestimmen und Aktionen vorherzusagen, die Kunden mit bestimmten Verbraucherprofilen ergreifen werden. Das Ergebnis dieser Analysen kann automatisch Handlungen des Unternehmens über verschiedene Kanäle auslösen, zum Beispiel über E-Mail, Mobilgeräte und Web.

Es gibt inzwischen leistungsfähige Prognose-Werkzeuge wie Einstein von Salesforce.com oder Atomic Reach, das dabei helfen kann, zu verstehen, welche Inhalte bei einer Zielgruppe gut ankommen.  Concured, das sich als „listening tool“ versteht, nutzt künstliche Intelligenz, um das Verbraucherverhalten in Bezug auf Inhalte zu analysieren und zukünftiges Content Marketing zu gestalten. Solche Werkzeuge sind bei der Erstellung und Ausführung personalisierter Marketingstrategien von entscheidender Bedeutung. Um wirklich personalisierte Kauferlebnisse für Verbraucher zu schaffen, benötigen Marketingfachleute aktuelle Einblicke in die einzelnen Zielgruppenmitglieder und müssen dann in der Lage sein, die einzigartigen Inhalte entsprechend zu generieren und zu liefern. Wenn die Verbraucher diese maßgeschneiderten Inhalte nahezu in Echtzeit erhalten, steigert dies die Effizienz der Arbeit von Marketing-Teams erheblich. Weiterlesen

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Digitaler Nationalismus

Wenn es überhaupt einen ernsthaften Grund gibt, sich wegen Künstlicher Intelligenz Sorgen zu machen, dann schon eher im Bereich der Politik. Der rasche Fortschritt der KI macht sie zu einem mächtigen Instrument in wirtschaftlicher, politischer und militärischer Hinsicht. Eingebettet in die digitale Revolution wird die KI dazu beitragen, die internationale Ordnung für die kommenden Jahrzehnte zu bestimmen, indem sie die Dynamik eines alten Zyklus, in dem sich Technologie und Macht gegenseitig verstärken, akzentuiert und beschleunigt. Sie wird bestimmte Axiome der Geopolitik durch neue Beziehungen zwischen Territorien, Raum-Zeit-Dimensionen und Immaterialität verändern.

Der britische Unternehmer und Autor Ian Hogarth malte 2018 auf einer Tagung der Ditchley Foundation in Oxfordshire das Schreckgespenst eines neuen „KI-Nationalismus“ an die Wand. Daten seien von großer strategischer Bedeutung, so Hogarth. In Zukunft werden Nationalstaaten nicht nur ihre Datenbestände verteidigen, sondern sie für andere zu sperren, was auf den Versuch hinauslaufe, eine eigene nationale Datenwirtschaft zu etablieren. Weiterlesen

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Wenn einer eine Reise tut, geht er erst ins Internet

Lieber selber buchen

Es hat etwas länger gedauert, als ich gedacht habe: In meinem Buch „Erfolgsfaktor Internet“ aus dem Jahr 1999 habe ich vorausgesagt, dass Reisebüros ein Auslaufmodell sind, weil alle ihre Geschäfts- und Urlaubsreisen selbst online planen und buchen werden. Jetzt hat der Branchenverband BITKOM in einer neuen Studie bestätigt, dass Online-Buchungen den Gang ins Reisebüro abgelöst haben: „Fast jeder Zweite (45 Prozent) bucht im Internet, nur noch 39 Prozent gehen für die Reisebuchung in ein Reisebüro. Damit haben die Buchungen im Netz die Buchungen im Reisebüro überholt: 2018 gaben noch 48 Prozent an, ihren Urlaub in der Regel im Reisebüro zu buchen – und 41 Prozent online“, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. „Das ist ein Gezeitenwechsel“, sagte BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder in einer Online-Pressekonferenz.

Zu den Vorteilen der Online-Buchung zählt für die Befragten vor allem, unabhängig von Öffnungszeiten zu sein (95 Prozent). 83 Prozent schätzen eine bessere Vergleichbarkeit der Angebote, jeder Dritte (34 Prozent) meint außerdem, dass das Angebot im Internet günstiger sei. Für das Reisebüro spricht aus Sicht der Kunden, dass man alle Leistungen und Unterlagen aus einer Hand erhält (64 Prozent) und zudem individuell und persönlich beraten wird (52 Prozent). Zugleich gibt es Vorbehalte gegen eine Buchung im Internet: 4 von 10 Bundesbürgern (40 Prozent) geben an, einer Online-Buchung nicht zu vertrauen. Jeder Dritte (34 Prozent) ist unsicher, wer dabei auf seine Daten zugreifen kann.
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Europa muss das Internet retten!

Europa zeigt den anderen, wo’S langgeht!

Das Internet muss repariert werden, daran gibt es keinen Zweifel, aber wessen Aufgabe ist es? Vieles kann der IT-Industrie selbst überlassen werden, die sich in der Vergangenheit als recht kompetent erwiesen hat, sich selbst zu regulieren, zu standardisieren und sich an hohe moralische Standards zu halten.

Leider reicht das aber nicht aus. Die unsichtbare Hand des Marktes braucht Hilfe von nationalen und internationalen Gesetzgebern. Im alten Wilden Westen hätte man es Law ’n‘ Order genannt. Das logische Gremium zur Regulierung eines transnationalen Netzwerks wie des Internets, könnte man meinen, sind die Vereinten Nationen, aber angesichts der Vielfalt der wirtschaftlichen und politischen Systeme mit ihren konkurrierenden und, was noch häufiger der Fall ist, widersprüchlichen Zielen und Ethiken erscheint das kaum wahrscheinlich. Also, wer sonst?

Das Internet wurde in den Vereinigten Staaten geboren, und jahrzehntelang übten die US-Behörden eine Autorität von eigenen Gnade im Cyberspace aus. Dann wurde Regulierung in den USA auf einmal zum Schimpfwort, zumindest der Konservativen. Die derzeitige Regierung wird Dinge wie die Kartellgesetzgebung eher lockern als verschärfen, geschweige denn Big Tech für Dinge wie Hassreden, Kinderpornographie oder unlautere Geschäftspraktiken an die Leine legen. Der andere große Akteur, China, ist mehr daran interessiert, das Internet unter die Kontrolle von Parteiapparatschiks zu stellen, was für westliche liberale Demokratien inakzeptabel ist.

Es bleibt nur noch einer übrig: Europa. Der drittgrößte Wirtschaftsblock der Welt ist mächtig genug, um Regeln und Vorschriften auf seinem eigenen Gebiet durchzusetzen, und einflussreich genug, um andere Länder dazu zu bewegen, ihrem Beispiel zu folgen. Weiterlesen

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COVID-19: Was uns die Zahlen sagen

In der heutigen Ausgabe der New York Times hat John Allen Paulos, Mathematikprofessor an der  Temple University, einen Beitrag geschrieben, der es verdient möglichst breit gestreut zu werden. Die Überschrift lautete „We’re Reading the Coronavirus Numbers Wrong”, und darin versucht er, die öffentliche Wahrnehmung der COVID-19 Pandemie – denn das ist sie inzwischen – zu relativieren. Kurz gesagt: Die Lage ist ernst, aber nicht so ernst, wie viele meinen – und wie die Medien berichten.

Nun muss ich meine Journalistenkollegen natürlich in Schutz nehmen: Sie sind keine Mediziner, und die Äußerungen der Behörden nicht nur in China laden geradezu ein zur Sensationsmache. Tatsache ist aber, dass die absolute Zahl der Erkrankungen sowie die Sterberate wesentlich niedriger sind als bei anderen Fällen von Coronavirus. Die Wahrscheinlichkeit, dass Erkrankte an COVID-19 sterben, ist zwar 20mal höher als bei einer gewöhnlichen Grippe, aber viermal niedriger als bei SARS, 15mal niedriger als bei MERS und bis zu 36mal niedriger als bei Ebola – alles Erkrankungen, die ebenfalls durch Coronaviren verursacht werden.

Die eigentliche Gefahr von COVID-19 ist, dass wir so wenig über sie wissen, beispielsweise wie lange die Inkubationszeit ist. Und wir wissen auch nicht, wie hoch die Erkrankungszahlen wirklich sind, besonders in China, wo die Behörden offenbar ihre Statistiken mehr oder weniger je nach Situation anpassen und verändern.

Was wir wissen, ist dass die Altergruppe 80+ bei weitem die höchste Sterblichkeit aufgrund von COVID-19 aufweist. Und die Experten sind sich ziemlich sicher, dass es frühestens in ein paar Monaten einen wirkungsvollen Impfschutz gegen das Virus geben wird. Das einzige, das wir tun können, ist große Menschenansammlungen meiden und häufiger die Hände waschen. Was Ersteres angeht: Morgen ist ja Aschermittwoch, aber es ist bestimmt nicht mit uns vorbei….

Aber lesen Sie selbst, was der gute Professor zu sagen hat. Weiterlesen

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Griechisches Essen ist ein unvergessliches Erlebnis. Die Küche, nicht so sehr.

Kretischer Salat – einfach, aber köstlich!

Jemand auf Quora fragte kürzlich, warum griechische Restaurants ein so schlechtes Bild der griechischen Küche (Suvlaki, Musakas und Gyros) vermitteln. „Ist die griechische Küche wirklich so schlecht?“, fragte er.

Nun, es stimmt: Die griechische ist nicht die beste mediterrane Küche. Die Griechen waren jahrhundertelang arm und unterdrückt, so dass sie weder die Zeit noch den Luxus hatten, eine Esskultur zu entwickeln, wie beispielsweise in Frankreich oder Italien. Ihre ist eine Mischung aus zusammengeworfenen regionalen Stilen und lokalen Produkten, die normalerweise von Menschen zubereitet werden, die nie als Köche ausgebildet wurden. Auf diese Weise ähnelt es der chinesischen Küche im Westen, die normalerweise nichts mit der chinesischen Haute Cuisine zu tun hat.

Ich habe mal tagelang in Athen nach authentischen lokalen Speisen von hohem Niveau gesucht – aber kein Glück! Dafür verbrachten wir früher unsere Ferien in der Region Sfakia auf Kreta, dem „Wilden Süden“, wo der Fisch frisch gefangen wurde, die Lämmer am Berghang leben, wo sie wilde Kräuter essen, und unsere wunderbare Gastgeberin pflegte ihren eigenen Joghurt herzustellen, den wir jeden Morgen mit einheimischem Thymianhonig genossen. Es war alles sehr gut, aber es war nicht wirklich toll.

In München wohnten wir neben dem besten griechischen Restaurant der Stadt, das Paros in der Kirchenstraße, wo das Essen fantastisch ist! Aber es ist nicht alles authentisch griechisch. Ich kenne den Chefkoch, und er hat mir erzählt, dass er regelmäßig französische und italienische Restaurants besucht, um die Rezepte aufzumotzen, die er von seiner Mutter gelernt hat, die von Larissa ist. Für einen Italiener ist die Fähigkeit, wie seine Mutter zu kochen, das kulinarische Äquivalent zum Marathonsieg, aber für die Griechen ist das feine Essen einfach nicht so wichtig; wenn es gut und sättigend ist, ist das gut genug. Finesse ist einfach nicht ihre Stärke.

Und bevor Sie alle anfangen, mich wegen der köstlichen Moussaka niederbrüllem, die Sie letztes Jahr auf Santorin gegessen haben: Ich weiß! Die griechische Küche ist in ihrer höchsten Vollendung eine Freude. Aber es geht dabei halt nicht so sehr um das Essen selbst, sondern um die Erfahrung des Essens. Weiterlesen

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